SACRAL RAGE – Deadly Bits Of Iron Fragments
~ 2013 (Eat Metal Records) – Stil: Heavy Metal ~
Nach der Zwei-Song “Live-im-Studio”-Aufnahme konnten die griechischen Metaller von SACRAL RAGE im letzten Jahr über ein einheimisches Label eine EP herausbringen. Da nun bald ihr Full-Length-Debüt vorliegen soll, darf diese EP namens ´Deadly Bits Of Iron Fragments` nicht ungehört und ungepriesen an der Hörerschaft vorbeigehen.
Ein mystisches Intro inklusive dumpfen Kirchenorgeltönen und einem dämonischem Vortrag, der mit der Worten `Let us begin … deadly bits of iron fragments` endet, lässt das Himmelfahrtskommando auf den Hörer los. Dimitris K. klingt am Mikrofon etwas wie der junge James Rivera oder zuweilen wie ein kleiner Bruder von Gerrit P. Mutz. Würde Dimitris K. nur in den höchsten Höhen singen, bekäme der Hörer erst gar nicht die etwas leichte Unreife bei der englischen Aussprache mit.
Die auf dem kommenden Debüt zu hörenden Songstrukturen á la WATCHTOWER sind gegenwärtig keinesfalls so klar zu vernehmen. Hier gibt es eher schnellen Heavy Metal der Marke PRIEST, im Detail aber noch vielmehr in Richtung des US Metals von HELSTAR und Konsorten, zu hören. Dennoch darf schon jetzt die glänzende Gitarrenarbeit von Marios P. bewundert werden. Harmonisch klassische Leads, die äußerst abwechslungsreich geradezu angeproggt den Song ausfüllen, werden von einer straighten Rhythmussektion vorangetrieben. Und selbst Spyros am Bass, darf hin und wieder klar hörbar seine Spuren im Sound hinterlassen.
Bei einem der vorliegenden sechs Songs handelt es sich um eine schöne NASTY SAVAGE Cover-Version (`Gladiator`). Dennoch sind die restlichen Eigenkompositionen natürlich viel interessanter. Vorneweg das überragend abwechslungsreiche und mit tollen Steigerungen versehene `Master Of A Darker Light`, in eingeweihten Kreisen nur `The Reaper´ genannt (“Hello – salut, my name is reaper, I came for you to take your soul, welcome back to hell, the place of screams and yells, you’re gonna suffer till the end”). Hinterher folgt sogleich der Schattendieb (`Born In Cage´) mit der wohl eingängigsten Melodyline und starkem Riffing (“Here it comes, there it goes, shadow thiefs break the laws, here it comes, there it goes, the survivors have no hopes”). Jeder Song entpuppt sich somit nach mehrmaligem Genuss – insbesondere für den US Metal Connaisseur – als kleine Kostbarkeit.
Da Alben wie `Deadly Bits Of Iron Fragments´, wenn sie in dieser Qualität vor dreißig Jahren erschienen sind, uns heutzutage als Re-Release und vergessene Klassiker angepriesen werden, darf der EP von SACRAL RAGE folgerichtig diese Lobpreisung auch nicht versagt bleiben.
Ein echtes und aktuelles Prachtstück, das die Erwartungen an ein noch größeres Nachfolgewerk steigen lässt. Knappe …
(8 Punkte)