JAMESON RAID – Nine Reasons
~ 2014 (Eigenproduktion) – Stil: NWoBHM ~
Solche Comebacks hört und sieht man gerne. JAMESON RAID, die mit dem Jahrhundertsong `Seven Days Of Splendour` sowie ihrer Beteiligung (als THE RAID und dem Song `Hard Lines`) an der EMI-Compilation `Metal For Muthas II` die NWoBHM bereichert haben und noch immer mit ihrem markanten Vokalisten Terry Dark und Basser Pete Green besetzt sind, haben sich mit Eric “Kalli” Kaldschmidt (MASTERS OF DISGUISE, ROXXCALIBUR, ABANDONED) und “Neudi” Neuderth (MANILLA ROAD) an Gitarre und Drums verstärkt.
Diese britisch-deutsche Gemeinschaft hat es nunmehr geschafft, eine EP mit drei neuen Songs auf die Beine zu stellen. Zuerst darf man natürlich die wunderbare Produktion loben, da man beispielsweise gleich beim ersten Song das Gefühl hat, direkt vor dem Schlagzeug zu stehen. Bombig. Der Song an sich (`I´m Not Waiting For You`) ist ein fetziger Hard-Rock-Song, der auch an der Schwelle der Jahrzehnte ´70/´80 des letzten Jahrhunderts hätte entstehen können. Einfach, aber effektiv. Power und rohe Energie in Schnelligkeit umgesetzt, so entstehen prickelnde Songs. Fetteres Riffing erwartet den Hörer bei dem Anti-Kriegs-Song `Nine Reasons`, der sich aber aufgrund seines hymnischen Charakters zu einem Live-Kracher entwickeln dürfte (“Nine reasons to go to war, nine reasons to die, nine reasons to lose your life, nine reasons”). Vielleicht nicht ganz so traditionell, auch wegen den nicht unpassenden Background-Shoutings, würden doch sogar die Insel-Kollegen von DEMON solch einen Song nicht ungern vom Stapel lassen, handelt es sich hier aber wohl um einen zukünftigen Band-Klassiker. Der dritte Song `I´m Not Crazy` ist zu Beginn etwas düsterer sowie eher ein langsamer Grower, von seinem Aufbau und von seiner Art her, entwickelt sich aber vollkommen grandios, angesichts seines crazy Endes.
Ein allzu kurzes, aber wunderbares Comeback. Es wird schwer, dieses Niveau auf Albumlänge zu halten, denn auf ein vollständiges Werk sollte man nunmehr hoffen dürfen. `Nine Reasons – drei schwergewichtige Gründe für ein Comeback. Überragend.