LAZULI – Tant Que L’herbe Est Grasse
~ 2014 (Eigenproduktion) – Stil: Prog/World ~
La même comme toujours. Same procedure as every time. Die Franzosen von LAZULI bringen ihr mittlerweile fünftes Studioalbum heraus und man könnte es einfach mit der Bewertung, schön wie immer, abhaken.
LAZULI sind eine Gruppe aus Südfrankreich, deren Einbindung von vielerlei Instrumenten, gerade live mit Waldhorn und Marimba noch viel bonfortionöser und stilprägender, sowie dem Gebrauch der Leode – ein von Claude Leonetti erfundenes einzigartiges Instrument, das dem Chapman-Stick ähnlich ist – ihnen den Stempel des Progressiv-Rock eingebracht hat. Ihre größten Momente hat der Soundkosmos von LAZULI immer dann, wenn das gesamte Ensemble frei aufspielt und die Leode zum Singen gebracht wird – wie im Abschluss-Song `Les Courants Ascendants` – oder Sänger Dominique Leonetti mit ihr geradezu verschmilzt (`Une Pente Qu’on Dévale`) und zusammen die höchsten Sphären erklommen werden. Als kleiner Kritikpunkt kann, wie zuletzt, erwähnt werden, dass die Leode noch viel präsenter im Sound durch Jaulen und Kreischen erklingen dürfte. Zumindest bleibt so aber die Songdienlichkeit bewahrt. Die Soundfarbe hat in ihren Ethno-/World-Ingredienzien öfters orientalische Färbungen, zumindest für die Ohren eines Mitteleuropäers. Sie ist aber niemals so aufdringlich wie beim PAGE/PLANT `No Quarter`-Projekt. Der Gastauftritt der lebenden Legende FISH im zweiten Teil von `J’ai Trouvé Ta Faille`, der selbstredend leider in Englisch singt, bleibt unauffällig, nicht allzu emotional und ist passend zum Song düster gehalten. Zu den Highlights kann noch das wunderschöne `Multicolére` hinzugerechnet werden.
LAZULI haben einen einmaligen Stil, den der Connaisseur zu schätzen weiß. Kenner und Liebhaber erhalten mit `Tant Que L’herbe Est Grasse` das beste Album von LAZULI aus den letzten Jahren. Alle anderen können auch gerne – zwecks Erstkontakt – auf den Bandklassiker `En Avant Doute` zurückgreifen.
(8 Punkte)