FALCONER – Black Moon Rising
~ 2014 (Metal Blade) – Stil: Folk Epic Metal ~
Experimente sind immer schön, müssen aber nicht nur herausragend umgesetzt, sondern ebenso von der Anhängerschaft mitgetragen werden, was nicht immer einfach ist und noch viel seltener gelingt. Nachdem FALCONER beim letzten – von Mathias Blad komplett in Schwedisch eingesungenen – Album `Armod´ ein kleines Risiko eingegangen sind, kehren sie mit `Black Moon Rising` – leider ist der Titelsong keine CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL Coverversion – eher auf die sichere Seite des Pfades zurück.
Mit `Locust Swarm` startet das Album im klassischen FALCONER-Stil. Ein schnelles Tempo im Sinne des Power-Metals, gerade noch an der Grenze, um nicht als Euro-Metal abgestempelt zu werden, wird mit einem folkigen Einschlag und Mathias Blads unverwechselbarer Stimme vorgetragen. Dieser Grenzgang kann natürlich schnell einmal mit einem Grenzübertritt missglücken. Ob zudem das zusätzliche Einstreuen von Black-Metal-Gitarren – wie in `Wasteland` sowie `The Priory`- oder der Blick gen Blinde Wächter – wie in `At The Jester’s Ball´ – erforderlich ist, sei dahingestellt. Zum Stil passen natürlich hymnische Refrains äußerst gut, so wie sie in `Halls And Chambers´ und ´In Ruins´ schön vorgetragen und dazu immer wieder schnelle Gitarren-Attacken eingeschoben werden. Vollkommen folkish, zum Tanzen um den des Nachtens aufgespießten Schweinskopf, wird es in `Scoundrel And The Squire´. Die Frauen schenken den Wein aus, von dem die Männer zu viel trinken und unter deren Röcke schauen. Wer hier die Grenze zur allzu großen Fröhlichkeit bereits überschritten sieht, zieht sich halt mit den Dieben und Räubern in die finsteren Ecken zurück, um DARKEST ERA und PRIMORDIAL zu hören.
(7 Punkte)