PlattenkritikenPressfrisch

VANISHING POINT – Distant Is The Sun

~ 2014 (AFM Records/Soulfood) – Stil: Melodic-Metal ~


Sieben Jahre sind seit dem letzten Audio-Lebenszeichen von VANISHING POINT vergangen. Seit dem hat sich das Besetzungskarussell im Bandgefüge gehörig gedreht, so dass heutzutage nur noch Chris Porcianko (Gitarre), Silvio Massaro (Gesang) und Drummer Cristian Nativo (Drums) von der alten Besetzung übrig geblieben sind. Aber VANISHING POINT sind jetzt wiedererstarkt zurück und präsentieren ein schönes Melodic-Metal Album mit einigen Ausreißern nach oben.

Markenzeichen von VANISHING POINT ist die bombastische Ader, da der symphonische Anteil ziemlich prägnant im Sound verankert ist. Dieser kann zwar keinen Fortschritt in der Sounddefinition wie `Moving Target` im Jahre 1995 setzen, kommt aber obendrein manches Mal verdächtig nah an allzu bekannten italienischen Bombast-Metal heran. Progressiv kann dies nur derjenige nennen, der auch `Empire` als Prog-Metal tituliert. Aber der Vergleich scheint nicht gerade unangebracht, da VANISHING POINT insbesondere in den Momenten am brillantesten sind, in denen sie aus dem legendären amerikanischen Œuvre schöpfen. Interessanterweise treten dann wieder Parallelen zu italienischen Combos, wie zu TIME MACHINE und KHALI, auf. Die in 1997 (`Shades Of Time´) bzw. in 1999 (`Khali`) in überragender Weise jeweils einmalig die Fühler in diese Richtung ausstreckten. Eine Abgrenzung zum schunkelhaften Euro-Metal ist folglich vorhanden und auch ein paar Spritzer melancholische Scandi-Melodien schaden dem Gesamtsound nicht.

Als gern genannte Anspieltipps können ganz schlicht und ergreifend die überragenden Highlights – `Distant Is The Sun`, When Truth Lies`, ´Denied Deliverance` und natürlich die klasse Ballade `Let The River Run` – dienen, die das Album aus dem Meer der Veröffentlichungsmassen herausreißen.

(8 Punkte)


Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"