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SLOUGH FEG – Digital Resistance

~ 2014 (Metal Blade) – Stil: Hardrock/Metal ~


Eins vorweg: Ich liebe diese Band. Seit ihrer ersten Scheibe, die 1996 wie ein einsamer Lichtstrahl im kreativen Dunkel des klassischen Metal daherkam, sind SLOUGH FEG keine Griffbrettbreite von ihrem Credo abgerückt: Wir machen Musik um der Musik willen. Anbiederung an Trends, sympathieheischendes True-Gesülze? Nicht mit Mastermind Mike Scalzi und seinen Kollegen. Der knorrige, von alten IRON MAIDEN, QUEEN und THIN LIZZY beeinflusste Sound hat der in San Francisco ansässigen Band eine ebenso fanatische wie übersichtliche Anhängerschaft beschert.

Folgt mit Studioalbum Nummer neun nun der Sprung heraus aus dem Kult-Zirkel? Die Voraussetzungen könnten besser kaum sein. Der weltweite Vertrag bei Metal Blade ist längst unterschrieben, am 14. Februar erscheint die neue Scheibe `Digital Resistance´. Und die ist ein 41-minütiges Meisterwerk geworden! Vom eröffnenden, an THE WHO zu `Tommy´-Zeiten erinnernden `Analogue Avengers – Bertrand Russels Sex Den´, bis zum Morricone atmenden Schlusstrack `Warrior’s Dusk´ hat Scalzi praktisch nur Hits komponiert. Wer die rasend-eingängige Vorab-Single `Laser Enforcer´ kennt, weiß, wohin die Reise geht: einen Tagesritt raus aus dem Metal-Gebirge, runter aufs weite Feld des harten Rocks. Dorthin, wo die Bisons grasen, auch die ganz alten wie eben THE WHO oder die PRETTY THINGS. Gestreckter Galopp bleibt die bestimmende Gangart (Titelstück, `Magic Hooligan´, `Laser Enforcer´), dazwischen wird erhabenen Schrittes die Westerngitarre ausgepackt (`Habeas Corpsus´) oder tänzelnd über Flusssteine balanciert (`Ghastly Appendage´, `The Price is nice´). Bei bester Laune und mit eben solchen Melodien im Gepäck (`Curriculum Vitae´, `The Luddite´) kraxeln SLOUGH FEG schließlich wieder hoch ins Felsige, um beim Sonnenuntergang den Warrior zu besingen.

`Digital Resistance´ ist ein Album wie eine inspirierende Reise, textlich Bezug nehmend auf den britischen Philosophen, Mathematiker und Friedensaktivisten Bertrand Russell (1872-1970), mit dessen Biographie sich Scalzi eingehend beschäftigt hat. Fazit: SLOUGH FEG bleiben auch im 2014er-Gewand eine originelle Ausnahmeerscheinung in der Metal-Szene. Dieses Niveau muss im neuen Jahr erst mal jemand erreichen. All Hail the Weird Lord!

(9 Punkte)

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