SOLSTICE – Death’s Crown Is Victory (EP)
~ 2013 (Eigenproduktion) – Stil: Doom ~
Die britischen SOLSTICE sind nach Jahren der Funkstille endlich wieder zurück. Zwar bringen sie mit `Death’s Crown Is Victory` nur eine EP in Eigenregie unter das Volk, aber diese mit ausschließlich neuen Songs gefüllten 26 Minuten sind für eine Band, die hauptsächlich unzählige Demos und nur zwei Full-Length-Alben veröffentlicht hat, schon fast als bemerkenswert zu bezeichnen. Und überraschend heftig ist auch der Beginn. Untermalt von einer tobend windigen und womöglich nächtlichen Geräuschkulisse am Meer setzen die Gitarren ein und die Drums tragen mit einem „ta-ta-ta-taaa“ heftig auf. Zwischen diesem Intro (`Fortress England`) und dem gitarrentechnisch veredelten Outro (`Aequinoctium II`) wurden zwei über neunminütige Epen verewigt. Und entsprechend dem Beginn folgt mit `I Am The Hunter` eher die Uptempo-Doom-Nummer des Albums („My name is revenge, their fate cast in stone, my name is blood, is fire, is death, wielder of truth, I am the hunter“). Nach dem ersten Refrain folgt sogleich ein stimmiges britisches Gitarren-Solo, wobei jedes Solo von Richard M. Walker immer zelebriert und genossen werden sollte. Hier muss auch einmal erwähnt werden, dass in einigen Sekunden sogar der Einfluss von THIN LIZZY in seinem Gitarrenspiel hervorscheint. Der neue Sänger Paul T. Kearns hingegen hat eine äußerst heroische, aber auch passende Stimme und singt zudem nicht so hoch wie manch andere Artgenossen. Man erwartet förmlich, dass er zu „oh-oh“-Chören ansetzen wird. Danach werden SOLSTICE mit dem Titelsong getragener, aber für den Doom-Anhänger folglich auch viel intensiver („Never forget, the chains that bind, you left your kith, for slavery, we’ll never surrender, we’ll never yield, death’s crown is victory“). Aber bis hierhin, nach zwei Refrains, war der Song noch nicht so außergewöhnlich, doch wie immer setzt Mr. Walker den Unterschied zu anderen Gruppen. Nachdem Kearns eine beachtliche Bridge andächtig vorgetragen hat („When the silence roars loudest, the moment is closest“), zaubert Walker ein unfassbares Gitarrensolo hin, dass Kearns (furchtlos vor den Kritikern) mit „oh-oh“-Chören versieht. Weltklasse. Leider, leider ist das Album bisher nur digital auf der Bandcamp-Seite zu erstehen. Hoffen wir auf einen physischen Release in den nächsten Wochen.
http://solstice-englander.bandcamp.com/album/deaths-crown-is-victory
(8,5 Punkte)