STRANGELET – Demo 2013

Das nenne ich mal eine Überraschung in mehrfacher Hinsicht. Die erste Überraschung der Combo ist ihr Sänger Stefan Zörner, den der Liebhaber einheimischer Metal-Bands noch von den ersten beiden LANFEAR-Alben her kennen sollte. Die nächste Überraschung ist die Musik, da auf vorliegender Demo-CD vier Songs von herausragender Qualität erfreulicherweise zu bestaunen sind. STRANGELET, aus dem schönen Heilbronner Raum unserer Republik, spielen klassischen Hard-Rock, der melödios und ausgefeilt klingt und von seiner Art und Weise auch schon Anfang der 90er hätte entstanden sein können. Dies soll keine Kritik sein, sondern eher die Feststellung untermauern, dass STRANGELET nicht auf die aktuelle Retro-Vintage-Rock-Welle springen wollen, sondern ihren eigenen Sound durchziehen, der eigentlich keinen Liebhaber des peppigen Hard-Rocks enttäuschen sollte. Los geht es gleich mit dem melodiösen `Hiding Star`, bei dem die Keys schön Hammond-Orgel-mäßig eingesetzt werden und Stefan Zörner mit seinem leicht rauen, aber melodischen Organ, spätestens zum Refrain hin schon fast alles gibt. Ein kurzes Keyboard-Solo krönt dann den rhythmischen Fetzer. Danach beginnt sanft das absolut herausragende und wohl auch international bestehende `Stillborn´. Welch ein Hit, den die Band hier fabriziert hat. Vor zwanzig Jahren wären sie damit auf jedem gescheiten Sampler aufgetaucht. Ein Refrain in himmelhochjauchzender Finesse und ein anfangs klassisches Gitarren-Solo, das sich aber urplötzlich in einen schwindelerregenden Rausch spielt; so einfach werden große Lieder geschrieben. Das nachfolgende `Pay To Break` hat in der ersten Strophe fast einen TRIBE AFTER TRIBE-mäßigen Urwald-Rhythmus zu bieten, während der Refrain eher geradeaus funktioniert. Zum Abschluss gibt es mit `All That´s Left` eine wunderbare tränentreibende Ballade, die nicht nur auf jeden Balladen-Sampler gehört, sondern auch einen überragenden Abschluss unter dieses tollen Demos setzt. Hoffen wir also auf weitere Taten aus dem Hause STRANGELET.