DEATH DEALER – War Master
~ 2013 (Steel Cartel Records/Soulfood) – Stil: Power Metal ~
In der True Metal-Scheuklappen Fraktion werden CAGE verdammt, gemieden, grundsätzlich mit negativen Kommentaren belegt, egal wie gut die Alben sind. CAGE liefern massivsten US-Power Metal, dem viele aber eine klinische Reinheit, sprich Überproduktion, nachsagen und Sean Pecks Screams (ein Mix zwischen Rob Halford und King Diamond) kritisiert man grundsätzlich auch…bei anderen werden diese gesanglichen Qualitäten abgefeiert als wäre der neue Gesangsmessias aufgetaucht. Dass die letzten CAGE Alben musikalisch leichte Verschleißspuren aufweisen und manche die stilistische Ausrichtung als zu eintönig kritisieren, darüber darf man getrost diskutieren…aber letztendlich gibt es kaum eine andere US-Band die Power Metal so massiv und soundlich modifiziert ins neue Jahrtausend transferiert hat. Dass sich nun ausgerechnet Sean Peck, er bleibt dennoch die schärfste US-Gesangssirene, mit den beiden ex-MANOWAR „Helden“ Rhino und Ross The Boss zusammengetan und unter dem Banner von DEATH DEALER ein Album eingespielt hat, das über weite Strecken wie ein CAGE Album klingt, ist schon etwas kurios. Und auch hier werden sich die oben erwähnten Personen wieder über den viel zu klinisch sauberen Sound aufregen. `War Master` bietet eigentlich nichts anders wie CAGE in leicht abgespeckter Version. Wo CAGE mit brachialer Doppelbassgewalt die Gehörgänge attackieren, gehen DEATH DEALER etwas gemäßigter zur Sache. Zwar beginnt das Album mit einer mächtigen Granate, die inhaltlich schnelle Doublebassattacken, messerscharfe Riffs und Peck`schen Sirenengesang bietet und gegen das selbst „Painkiller“ blass aussieht, aber solche Tracks sind deutlich in der Unterzahl. Daß man nicht nur stur nach vorne losgeht zeigen teils vertrackte Stücke wie `Wraiths On The Wind` oder `Curse Of The Heretic`, wobei gerade letztgenannter eine Art Tribute an KING DIAMOND darstellt. Die Gitarrenwand ist konstant sehr voluminös und bietet Peck einen vortrefflichen Soundteppich, auf dem er seinen sirenenhaften Gesang bestens platzieren kann. Mit einem Stück wie u.a. `Hammer Down` hat man auch Tracks im Repertoire, die Live durch ihren harten Rhythmus und gut nachsingbare Refrains bestens zünden könnten. `War Master` bietet in seiner Gesamtheit ungeschnörkelten US-Power Metal mit exzentrischen Vocals und dürfte den Metalfan auf ganzer Line ansprechen. Und wenn dies der Fall sein sollte, dann darf man getrost auch auf CAGE zurückgreifen. Abschließend sei nur noch anzumerken, dass das bescheuerte, kitschige, klischeebehaftete Coverartwork nicht der musikalischen Qualität des Albums gerecht wird.
(8 Punkte)