DIVIDED MULTITUDE – Feed On Your Misery
~ 2013 (Nightmare Records/Fireball) – Stil: (Prog-) Metal ~
Die Norweger DIVIDED MULTITUDE sind drei Jahren nach ihrem Comeback mit ihrem regulären vierten Longplayer `Feed On Your Misery` wieder da und dies mit einer atemberaubenden Stärke und Intensität, die fast an ihr legendäres Debüt aus dem Jahre 1999 anknüpfen kann. Die Stärke von DIVIDED MULTITUDE lag schon immer in ihrer durchgehend vorhandenen Power, die mit jeder heutigen Power-Metal-Band leicht mithalten kann und einer echten Songwriter-Kunst, die jederzeit für eine weitere Steigerung – progressiv im Sinne des Wortes – im Songaufbau gut ist und letztlich alles zum Höhepunkt mit einem Hook-Monster vollendet. Leider ist die Existenz der Band von der breiten Öffentlichkeit bisher sträflich vernachlässigt worden, denn nicht anders ist der geringe Bekanntheitsgrad von DIVIDED MULTITUDE zu erklären. All die Combos der letzten Jahre – von PAGAN’S MIND bis CIRCUS MAXIMUS und SEVENTH WONDER – konnten bis heute niemals diese songwriterische Klasse im Kreieren von solch melodischen Höhepunkten offenbaren, auch wenn diese vielleicht ihre technische Fähigkeiten weit mehr zur Schau stellen möchten. Zudem können sich DIVIDED MULTITUDE konsequent von anderen Combos stilistisch abgrenzen. Das Album beginnt flamenco-mäßig und geht dann in das fast thrashige Titelstück über, welches gleich als erster Höhepunkt auszumachen ist. Wer die großen Hooks bevorzugt, darf sich gleich an `The World Is Watching` und `Vicious By Heart` erfreuen. Wer von Steigerungen oder von endlosen, nicht enden wollenden Bridges nicht genug bekommen kann, nimmt sich sogleich `Scars´ vor. Sindre Antonsen kann wieder einmal mit seinem glänzenden Organ, das wie früher auch in teils rauen Stimmlagen kurzzeitig unterwegs ist, brillieren und braucht sich hinter einem Russel Allen nicht verstecken, wobei die dazugehörige Vorzeige-Gruppe SYMPHONY X seit gefühlten Ewigkeiten hinter diesem hier vorliegenden Niveau hinterherläuft. Selbst Liebhaber von CONCEPTION bis BIG HEAT/STIGMATA dürften an der Band ihre helle Freude haben. Hier offenbaren sich letztendlich dem Hörer durchgehend musikalische Genussfreuden, hier darf man verweilen …
9 Punkte