MECHANICAL ORGANIC – This Global Hive Part One
2012 (Eigenproduktion) – Stil: Prog Metal
“I see a future where my thoughts become my dreams.” Welch ein Opus magnum, welch ein großes Werk legen MECHANICAL ORGANIC mit `This Global Hive Part One´ vor. MECHANICAL ORGANIC präsentieren im Gegensatz zu all den Post-Rock/Prog-Bands, die zuletzt aus Australien auf der Bildfläche erschienen sind, ein echt powervolles, dunkles und mächtig intensives progressives Metal Album. Obwohl es zuvor schon vier Veröffentlichungen von MECHANICAL ORGANIC gab, ist dieses Album wohl das erste seiner Art in physischer Form, da die vorhergehenden Outputs wohl nur digitaler Natur waren bzw. sind. Die treibenden Kräfte hinter MECHANICAL ORGANIC sind Keyboarder Eddie Katz (ex-VAUXDVIHL) und seit diesem Album Sänger David Bellion (ex-VAUXDVIHL, ex-NEUE REGEL, FRACTURE), der mit seinem Organ für diesen Sound wie geschaffen erscheint. Klassischer leicht progressiver US Metal, wie er noch im letzten ausklingenden Jahrhundert gerne von Bands gespielt wurde, die den Spirit von QUEENSRYCHE verinnerlicht und weitergeführt hatten. DIGITAL RUIN oder POWER OF OMENS, in getragenen Momenten gar die späten HITTMAN, können dabei gerne als Referenzen herhalten. Dazu kommt noch die Kälte von `Perfect Symmetry` und etwas von der technischen Erhabenheit von ZERO HOUR. `This Global Hive Part One` ist jedoch ein Album, das schwer vergleichbar erscheint. Kein Album dieser Art ist in den letzten Jahren erschienen. Dabei handelt es sich bei `This Global Hive Part One` um ein Konzeptalbum über eine weltweite dämonische Revolte (“´This Global Hive´ explores the black awakening, satanic ritual abuse, the creation of satanic super soldiers, multiple personality disorder and demonic mind control programs used to ensure the coming chaos”). Der Story-Plot wird in voller Albumlänge mit gesprochenen Passagen und Dialogen in die Musik mit eingebunden und verflochten, passt sich jeder Entwicklung der Musik an oder wird von ihr gar übertönt. Da heißt es am sinnvollsten, Kopfhörer auf und genießen, wenn heftige, düstere und fette Riffs von leichten Tastenklängen umschmeichelt werden; wenn akkurate Drums zu vertrackten Gitarrenleads aufspielen und von großen Hooks abgelöst werden. Und von Hooks und Gänsehautmomenten gibt es hier eine reiche Menge, wie auch gleich zu Beginn bei `Artistic Atrocities` („When I look my eyes deceive, when I think my mind it bleeds, when I talk my words they make no sense at all I take a fall, they never see my view, they never think to choose, what is right and what is wrong, they chose the path that leads to calm”) über `Intellectual Clones` („What I see makes it breath, what I see what is it I see, what I think sets it free, what I know what it is I know, will you follow will you hunt, for what is lost for everything that’s lost, will you borrow and simulate, what will it take what else can you fake“) bewiesen wird. Textliche Parallelen der Story zur Realität scheinen bei `Spiritual Machines` nicht ganz abwegig und Bellion singt passend zu den Rhythmen leicht orientalische Gesangslinien („I no longer need you, I’m much stronger than before, and I no longer believe in you, I believe in something more”). `The Dark Ones Know` erzählt in der Mitte des Albums auf dem längsten Stück mit über 20 Minuten die Geschichte weiter, ohne dabei – trotz vieler erzählerischer Parts – langweilig zu werden („In abject failure the mind rebels, in silent rapture the mind excels, subdivisions, subtract divide, in minute detail the mind remolds, in vast dimensions the mind controls, subdivisions, subtract, divide and multiply“), während `The Binding Memory` perfekt die elektronische Kälte einfängt. `Changing World` ist von seinem Refrain fast schon eingängig („I’m looking for you, are you looking for me, in this strange new world I see”), doch die großen Hooks lauern schon an anderer Stelle und das “Outro” `Belief Inoculation` lässt `This Global Hive Part One` mit Klavier und Gesang hochmelodisch ausklingen. Schon jetzt ein Klassiker! … to be continued …
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(9 Punkte)