MORTILLERY – Origin Of Extinction
2013 (Napalm Records) – Stil: Thrash Metal
Der kanadische Fünfer um Frontfrau Cara McCutchen veröffentlichte letztes Jahr mit `Murder Death Kill` eines der für mich stärksten Thrash Alben des Jahres 2012. MORTILLERY besitzen nicht nur Aufgrund von Cara´s Stimme einen hohen Wiedererkennungswert, sondern auch Aufgrund ihrer musikalischen Ausrichtung sind sie relativ unverwechselbar. Man verfällt nicht in die noch härter, noch brutaler Phase, sondern liefert Old School Thrash mit leicht punkigen Einflüssen, wobei der punkige Einfluß auf dem Debut deutlicher stärker war. MORTILLERY geben sich etwas gereifter auf ihrem zweiten Album, verlieren aber dabei nie ihre unbekümmerte Art die ihre Songs so sympathisch machen. McCutchen hat die perfekte Thrash Stimme, die nicht nur rotzig shouten kann, nein die Lady kann auch „singen“ bei Bedarf. Das Album beginnt mit dem Instrumental `Battle March`, das seinem Namen alle Ehre macht und leichte Reminiszenzen an SLAYER bereit hält. Das darauf folgende, knapp 8-minütige `No Way Out` beginnt überraschend mit einem Klavier bevor man mit einem weiteren langgezogenen Intro die Schlacht richtig beginnt. Dennoch ist `No Way Out` ein eher gemäßigter Song, der nicht die Klasse des restlichen Materials richtig repräsentiert. Das ist eher ein schlichter Warm up, denn die acht folgenden Songs sind deutlich energischer, deutlich thrashiger. Und die Qualität wird ab dem fünften Song noch einmal stärker. Auffallend ist, dass die Songs deutlicher länger ausgefallen sind als auf dem Debut, wobei sich die Kanadier hier mehr kreativen Spielraum zugestehen. Ansonsten ballert man aus allen Rohren. `Feed The Fire`, `The Hunter’s Lair`( einer der absoluten Highlights des Albums mit fantastischem Gesangspart von Cara) der sauschnelle Kracher `F.O.A.D.` sprechen eine mehr als deutliche Sprache. Gerade letztgenannter Song ist eine Thrash-Abriss-Birne vor dem Thrash Gott! Hammer! Die Gitarrenarbeit überzeugt auf dem kompletten Album, ohne dass man sich zu sehr an den großen Bands des Genres orientiert. Sicher fallen einem hier und da EXODUS oder DEATH ANGEL ein, aber das Gros der Riffs besitzt eine hohen Wiedererkennungswert. Die Produktion ist leicht old schoolig und doch sehr transparent, was das Aggressivitätslevel leicht erhöht. Trotz der furiosen Spielweise legen die Kanadier wert auf nachvollziehbare Melodielinien in ihrem Thrash Sound, was nicht unerwähnt bleiben darf. Härte und Melodien gehen hier Hand in Hand. `Origin Of Extinction` bewegt sich im Großen und Ganzen auf dem Niveau des Debuts und empfiehlt sich erneut auf ganzer Linie. Der kanadische Fünfer, mit zwei Frauen im Line up, ist und bleibt eine äußerst positive Erscheinung im Thrash Genre. Auf der limitierten CD Version sowie auf der Vinyl gibt es noch ein paar Bonustracks. Zum einen eine Killer Coverversion von RAZOR`S `Evil Invaders`, eine ziemlich gute Version von ANTHRAX`s `Madhouse` sowie `Angel Witch` von der gleichnamigen Band, die ebenfalls recht ansprechend ist. Die limited Vinyl Edition hält zudem noch einen bandeigenen Bonustrack (I Am Destruction) bereit. Absolut lohnenswert.
(9 Punkte)