QUARTZ – Stand Up And Fight
(MCA 1980 / Majestic Rock 2004)
Viele haben sich wirklich gefreut, als die Band eines gewissen Herrn Neudi vergessene Perlen des NWOBHM neu aufgenommen und somit zurück ins Bewusstsein der Metalszene gebracht hat. Aus einigen dunklen Ecken kam zwar auch Kritik und zwar von solchen Leuten, die so tun, als wären sie von Anfang an dabei gewesen und im Besitz sämtlicher Originale. (Ja, ja) Ein Großteil der Scheiben, die von ROXXCALIBUR ausgegrabenen wurden, sind immer noch kaum aufzutreiben, insbesondere wenn die jeweilige Band nur eine 7“ aufgenommen hatte. Es gibt aber Ausnahmen, wie eben QUARTZ, deren Musik verfügbar ist, ohne das man gleich sein Haus verpfänden muss.
QUARTZ starteten 1974 unter dem Namen BANDY LEGS. 1976 waren sie unter anderem als Support für BLACK SABBATH unterwegs. Im gleichen Jahr kamen sie bei Jet Records unter und änderten ihren Namen für das Debut (das von Tony Iommi produziert wurde) in QUARTZ. Die Truppe war laufend auf Tour, spielte dreimal auf dem Reading Festival und war ansonsten mit Bands wie UFO, IRON MAIDEN, SAXON usw. unterwegs. 1980 wurde ´Stand Up And Fight´ veröffentlicht, 1983 dann `Against All Odds`, bevor sich die Band auflöste. Mittlerweile sind QUARTZ aber wieder aktiv.
Eröffnet wird das Album durch den knalligen Titeltrack. Ein grandioses Stück NWOBHM. ´Charlie Snow´ ist richtig schöner Mid Tempo-Stampfer bei dem der kurze, ruhige Part absolut passt. Zudem ist hier der Gesang von Mike Taylor gigantisch. ´Can´t Say No To You´ fällt soundtechnisch etwas aus dem Rahmen und ist mehr Früh-Achtziger Hardrock/AOR. In diesem Fall aber absolut gut gemacht. Mit ´Revenge´ ziehen QUARTZ die Härte wieder an. Toller Song, bei dem wieder durchkommt, wie transparent und warm die Produktionen der Achtziger waren. ´Stoking Up The Fires Of Hell´ versprüht einen unglaublichen Spirit, tolle Breaks runden den Song ab. Der Titel sagt schon viel über den Song aus – `Rock´n Roll Child` ist ein rifflastiger Mid Tempo Rocker, reinrassiger Bangerstoff. Die Band gibt Gas bei ´Questions´, einem Paradebeispiel für britischen Metal der Achtziger. Beim Solo könnte ich jedes Mal ausrasten. ´Wildfire´ fängt mit treibenden Riffs gut an, ist aber etwas eintönig und deshalb ein kleines Lowlight der Scheibe. Das ursprüngliche Album endet mit diesem Song, auf CD ist aber noch ´Circles´ als Bonustrack enthalten. Der Song ist etwas sperrig, entfaltet aber sein Potential nach mehrmaligem Hören. Ein Top Bonus! Dieses grandiose Album ist recht günstig erhältlich. Die Trackliste der erhältlichen CD´s unterscheidet sich nicht.