GATE 6 – God Machines
~ 2012 (Eigenproduktion) – Stil: Melodic-Prog-Rock-Metal ~
Niederlande. Holland. Progressiver Rock. Neo-Prog.
Aus den Überresten der holländischen Neo-Prog Band MARATHON, die zwei ansprechende Alben in 1994 und 1996 rausgebracht hat, entstanden GATE 6. Der ehemalige MARATHON-Keyboarder Tony ten Wolde spielt bei GATE 6 nun die Gitarren, während sich Jacques Suurmond, auch ein ehemaliges MARATHON Mitglied, weiterhin am Bass vergnügt. Der Gitarrist der eher unbekannten ISOLATION und CHALLENGE – Jan Koster – spielt bei GATE 6 die Keyboards. Von den holländischen Prog-Metallern SYMMETRY kamen Sänger Erik Masselink, der sich wunderbar in den musikalischen Gesamtkontext einfügt, und Drummer Martin Kuipers (u.a. auch THE BARSTOOL PHILOSOPHERS).
Niederlande. Holland. Progressiver Rock. Neo-Prog. SAGA. MARILLION.
Die Vorlieben sind bekannt. Die beiden genannten Gruppen werden auch noch heutzutage in unserem Nachbarland geliebt und gerne als Inspirationsquelle genutzt. Schon MARATHON (nicht zu verwechseln mit den Italienern gleichen Namens) spielten einen von den Gitarren und Keyboards her stark an SAGA aber auch an JADIS (UK) angelehnten Sound. Somit überrascht der GATE 6 Sound nicht allzu sehr, da er doch klar im Stil der kanadischen Melodic-Progger von SAGA wurzelt. Erik Masselink hat ein wunderbares Organ, das häufig Erinnerungen an eine der größten deutschen Neo-Progger (CHANDELIER) aufkommen lässt. Im nächsten Moment kann er aber auch wie PETER GABRIEL oder gar Jack Bielata (WITHOUT WARNING) klingen. Bei ruhigen Passagen, mehrfach nur mit Klavierbegleitung, ist die Verbindung zu ihren Landsleuten von THE BARSTOOL PHILOSOPHERS schnell gezogen. Mit deren Niveau – mit `Sparrows` veröffentlichten THE BARSTOOL PHILOSOPHERS im Jahre 2009 ein eindeutiges 10/10 Punkten Album – können GATE 6 hier nicht ganz mithalten. Als sehr gute Vergleichsmöglichkeit lässt sich ferner die deutsche Band EVERON heranziehen. GATE 6 haben aber auch metallische Elemente, wie man sie von MYRMIDIAN CREED oder alten IVANHOE her kennt, integriert. Daher besteht auch ein leichter Zusammenhang zum melodischen US METAL á la QUEENSRYCHE. Zudem scheinen der Band die Namen RUSH und PINK FLOYD nicht gerade unbekannt zu sein. Zur Krönung handelt es sich hier auch noch um ein Konzeptalbum, in dem im Jahre 2042 das Internet die Macht über alle lebenswichtigen Systeme übernimmt und niemand sich der drohenden Gefahr entgegen stellt. Neben den beiden Highlights `God Machines` (“There Is No Life, God Machines, Taking Over”) und `Killing Me` fallen die anderen Songs kaum ab. Hier gibt es Melodien in Strophen, deren Höhen andere Bands niemals in ihrer Karriere im Refrain erklimmen werden. Gerade wenn Erik Masselink mit großem Gefühl die Wörter langgezogen erschallen lässt, zeigt uns seine Phrasierung den Unterschied zwischen einer Weltklasse-Band und dem armseligen Rest, der heutzutage keinen Wert mehr auf guten Gesang legt. Oft ist das Debüt einer Band das beste Album ihrer Karriere. Bei GATE 6 wollen wir zweifellos auf weitere Großtaten hoffen, können aber schon hier beim Debüt `God Machines` von einem ganz großen Album sprechen.
contact(at)gate6.nl
9 Punkte