JERICHO JONES – Junkies, Monkeys & Donkeys
(Red Bus 1971/Repertoire 1990)
Die Truppe war dann viel auf Tour, sei es in Frankreich, in den Niederlanden oder Belgien sowie wieder in Deutschland. Dort gelang ihnen sogar ein Charteinstieg. Ausgerechnet in England spielten sie aber nur eine handvoll Gigs in dieser Zeit. Mehr Erfolg hatten Sie bei einer erneuten Tour in Südafrika, die aber fast gleichzeitig das Ende für die Band bedeutete. 1972 wurde zwar noch ein zweites Album, diesmal nur unter dem Namen JERICHO veröffentlicht, kurz darauf zerbrach die Band aber. Die einzelnen Musiker sind immer noch aktiv, wenn auch mit wechselhaftem Erfolg.
Stilistisch kann man Jericho Jones dem 70er Heavyrock zuordnen, teilweise nah an DEEP PURPLE wobei ab und an noch die 60er Einflüsse zu hören sind, was man auch beim Opener `Mare Tranquilitatas` merkt. Mit `Man In The Crowd` legt die Band aber recht heftig los, der Track ist auch ein Highlight der Scheibe. Tolle, fuzzige Gitarrenläufe und Riffs, dazu die geniale Stimme von Danny Shoshman. Alleine schon wegen diesem Track lohnt sich die Scheibe für jeden Fan des 70er Rock. `There Is Always A Train` hat schöne Southernrockeinflüsse, die aber nicht überhand nehmen. Hier hört man auch, wie gut die Band mehrstimmige Gesänge drauf hat. Recht ruhig kommt `Yellow And Blue` in den Gehörgängen an. Unterlegt mit Geigenklängen erinnert der Song etwas an das Material von der 60er Truppe THE ZOMBIES. Wunderschön! Ein weiteres Highlight kommt mit dem folgenden `Freedom`, das durchaus auch von DEEP PURPLE stammen könnte. Cooler, rifflastiger Heavyrock. Im Zirkus oder auf einem Rummelplatz wähnt man sich bei dem, eher als Songübergang gedachten `Triangulum`. `No School To-Day` ist leider im Kontext recht schwach. Nicht falsch verstehen, der Song ist nicht schlecht, kann aber qualitativ nicht mit dem anderen Material mithalten. Der Titeltrack des Albums ist ein ruhiger, fast schon jamsessionartiger Song. Der Soloausbruch des Gitarristen erinnert, ohne eine Kopie zu sein, etwas an Alvin Lee´s Monstersolo in `Love Like A Man` von TEN YEARS AFTER. Richtig heftig wird es wieder mit `Time Is Now`. Grandioser Rocksong, ein weiteres absolutes Highlight neben `Man In The Crowd`. Der offiziell letzte Song der LP, `What Have We Got To Lose` hinterlässt aufgrund der Funkeinflüsse einen etwas zwiespältigen Eindruck. Die fünf Bonustracks sind von unterschiedlicher Qualität, siedeln aber alle, bis auf `Hey Man` weit über dem Durchschnitt.