~ 1960/2024 (Concord) – Stil: Jazz~


Der US-amerikanische Tenorsaxophonist Harold de Vance Land begann im Alter von 16 Jahren sein Instrument zu spielen. Seine ersten Studioaufnahmen absolvierte er mit 21 Jahren. Fünf Jahre später schloss er sich dem Quintett von Clifford Brown / Max Roach an, der definitiven Bop-Formation. Ein weiteres Jahr später zog seine Familie nach Los Angeles, so dass er dort mit Curtis Counce, Bobby Hutcherson, Blue Mitchell und Red Mitchell musizieren konnte.

Sein Debüt-Album als Bandleader und erstes Meisterwerk veröffentlichte er 1959 mit ´Harold In The Land Of Jazz´, sein nächstes 1960 mit ´The Fox´, ehe 1961 mit ´Hear Ye!´ und 1968 mit ´The Peace-Maker´ weitere folgten. ´The Fox´ spielte Harold Land (Tenorsaxophon) im August 1959 mit Dupree Bolton (Trompete), Elmo Hope (Piano), Herbie Lewis (Bass) und Frank Butler (Drums) ein.

Insbesondere im Zusammenspiel mit Pianist und Komponist Elmo Hope, der vier der sechs Titel von ´The Fox´ schrieb, boten sie einen Hardbop vom Feinsten. Daher konnte ´The Fox´ ebenso ein Elmo Hope-Album wie ein Harold Land-Album sein.

Das Spiel von Harold Land war elegant, denn nur wenige bewältigten so viele Noten in aller Sinnlichkeit. Doch Harold Land oder auch Joe Henderson waren seinerzeit sehr unterschätzt, derweil Booker Ervin, Hank Mobley oder Wayne Shorter weltbekannt waren. Bandleader Harold Land spornte jedenfalls seine Mitspieler innerhalb dieses exzellenten Quintetts zu virtuosen Höchstleistungen an. Obwohl die Darbietungen von Harold Land im Laufe der Jahre denen von John Coltrane nahe kamen, blieb er bei diesem Werk eher im Rahmen eines Sonny Rollins.

Wie bei einem spontanen Angriff überfällt das Quintett den Hörer beim wirbelnd schnellen ´The Fox´, erst soliert Harold Land am Tenorsaxophon, dann Dupree Bolton an der Trompete und auch Elmo Hope kommt am Piano noch zu seinem Recht, Herbie Lewis an seinem Bass und Frank Butler am Schlagzeug natürlich ebenfalls noch schlagend. Ganz anders verläuft im Anschluss die Darbietung der feinsinnigen Ballade ´Mirror Mind Rose´, bei der sich der Komponist/Pianist Elmo Hope selbstverständlich ebenso ausdrucksstark zeigt wie Trompeter Dupree Bolton.

Schwungvoll kehren sie mit ´One Second, Please´ in ihr aufregendes Spiel zurück. Harold Land startet wieder den Solo-Reigen, gefolgt von Dupree Bolton und Elmo Hope, während sich Bass und Schlagzeug eingrooven, um im Falle von Frank Butler zum Finale des Songs richtig aufzudrehen. Auch mit ´Sims A-Plenty´ lassen sich die Fünf nicht mehr aufhalten, ausnahmsweise beginnt Elmo Hope bei seiner Komposition mit einem ergiebigen Solo, Harold Land und Dupree Bolton schließen sich, doch zum großen Schlag holt endlich Frank Butler mit seinen Stöcken aus.

Eine Ausnahmemelodie präsentiert Harold Land mit seiner Komposition ´Little Chris´ zu Ehren seines Sohnes. Bei den Soli läuft er gleichsam vorneweg, Dupree Bolton und der hier nochmals herausstechende Elmo Hope treten sogleich hinzu, während Frank Butler abermals im Finale des Liedes richtig aufdreht. Auf der Zielgeraden in ´One Down´ trommelt Frank Butler nicht nur den famosen Einstieg, sondern auch den großen Abschluss. Harold Land am Tenorsaxophon und Dupree Bolton an der Trompete schießen sich natürlich auch auf die Melodie ein, den Groove lässt jedoch Herbie Lewis am Bass nie aus den Augen. Dieses Quintett könnte mit dieser Melodie bis in alle Ewigkeit aufspielen.

Das Werk erscheint aktuell über die „Acoustic Sounds Serie“ auf einem wunderbar leisen und flachen 180g-Vinyl, mit einem All-Analog-Mastering durch Bernie Grundman von den Originalbändern.

(kleiner Klassiker)

 

 

 

Harold Land – Tenorsaxophon
Dupree Bolton – Trompete
Elmo Hope – Piano
Herbie Lewis – Bass
Frank Butler – Drums