~ 2024 (Keeping The Blues Alive) – Stil: Blues Rock ~
Joe Bonamassa mag ich, sein Konzert im letzten Jahr war echt super, aber er bringt sehr viele Veröffentlichungen über sein Label heraus und manches ist dann nur „Konfektionsware“. Dion, eigentlich Dion DiMucci, hat schon 1957 seine erste Platte als Sänger aufgenommen, wird dieses Jahr 85 Jahre alt. Folk, Gospel, Blues. Dion hat schon alle möglichen Musikstile durch die Jahrzehnte beackert, ist ein aktiver Grammy-Gewinner und hat 2020 das Album ´Blues With Friends´ veröffentlicht, bei dem Joe Bonamassa, Jeff Beck, Billy Gibbons und Van Morrison dabei waren, um nur einige zu nennen.
Jetzt hatte er die originelle Idee, dieses Mal nur weibliche Musikerinnen zum Duett einzuladen. Gestartet wird kompetent mit der vielseitig aktiven Susan Tedechi und ´Soul Force´. Die stimmgewaltige Danielle Nicole darf Dion gesanglich auf dem zweiten Song ´I Am To Please´ Paroli bieten und das macht sie sehr gut, aber auch Dion macht deutlich, wie er sich der jeweiligen Partnerin gekonnt anpassen kann. ´Stop Drop And Roll´ mit Valerie Tyson integriert dann Gospel, Soul und Pop, ist etwas harmlos.
Besser ganz klar der Blues Rock ´Do Ladies Get The Blues´ im Anschluss mit dem Doppelpack Christine Ohlman (Sängerin bei „Saturday Night Live“) und Debbie Davies, der ambitionierten Blues-Gitarristin. Country geht natürlich auch, schmusig mit Carlene Carter aus Nashville, na ja. Spannender ´Don’t You Want A Man Like Me´ und als ´Sugar Daddy´ ist Dion in seinem vollen Element, letzteres wieder mit Christine Ohlman. ´Endless Highway´ macht seinem Titel alle Ehre und zeigt die große musikalische Weite der USA und enthält etwas Melancholie auch Dank der Fiddle von Randi Fishenfeld. Die nächsten Titel plätschern ehrlich gesagt etwas vor sich hin bis zum Easy Listening Titel ´Mama Said´.
Rockig geht’s zu Ende. Dafür sorgt Joanne Shaw Taylor bei ´Just Like That´. Eine Wertung fällt mir schwer. Die geballte Kompetenz der Musikerinnen und von Dion hält das Album jederzeit musikalisch deutlich im grünen Bereich. Aber nicht alle Aufnahmen sind potenzielle Klassiker, nicht jedes Duett ein Hit, aber dank der weiblichen Gäste ist doch vieles sehr gut hörbar. Und dank Dion klingt es jetzt auch nicht nach Konfektionsware von der Stange. Na ja, meistens zumindest nicht.
(7,75 Punkte)
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